Hamburgs Abiturienten haben 2,42 als Notendurchschnitt

Die Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude. Symbolfoto: FoTe-Press

(ha). Bildungssenator Ties Rabe hat die Ergebnisse der vorläufigen Abitur-Abfrage der Schulbehörde veröffentlicht. Danach haben 95 Prozent der Schüler die Abiturprüfungen an Hamburgs Gymnasien, Stadtteilschulen, Beruflichen Gymnasien, Berufsoberschulen und in der Erwachsenenbildung bestanden. Die Abiturdurchschnittsnote liegt in diesem Jahr bei 2,42 und ist damit stabil. Senator Ties Rabe gratuliert den Abiturienten herzlich: „Herzlichen Glückwunsch! Ich freue mich sehr darüber, dass Hamburgs Abiturienten das Hamburger Zentral-Abitur mit vielen bundeseinheitlichen Aufgaben gut bewältigt haben. Jetzt wünsche ich allen Schülerinnen und Schülern schöne Ferien. Erholt Euch gut, Ihr habt Euch das verdient.“

Die Gesamtnote des Abiturs setzt sich zu einem Drittel aus den Noten der Abiturprüfungen (drei schriftliche und mindestens eine mündliche oder Präsentationsprüfung) und zu zwei Dritteln aus den in der zweijährigen Oberstufe erzielten Noten in den Unterrichtsfächern zusammen. Die Durchschnittsnote des gesamten Abiturs liegt in Hamburg seit Jahren relativ konstant zwischen den Noten 2,4 und 2,5. In diesem Jahr beträgt der Abiturdurchschnittsnote für die staatlichen und nichtstaatlichen Schulen in Hamburg insgesamt 2,42 (Vorjahr 2,41). Die durchschnittliche Abiturnote liegt in diesem Jahr an Stadtteilschulen bei 2,57, an Gymnasien bei 2,33 und an den Beruflichen Gymnasien 2,58.

Um das Abitur gerechter zu gestalten, wurde 2014 in Hamburg in fast allen Schulfächern das erweiterte Hamburger Zentralabitur eingeführt. Seitdem müssen alle Stadtteilschulen und Gymnasien in 27 Fächern dieselben, zentral vorgegebenen Hamburger Abituraufgaben im schriftlichen Abitur einsetzen. Das erweiterte Zentralabitur umfasst auch klar vorgegebene Bewertungsraster für die korrigierenden Lehrkräfte. Diese Maßnahmen sichern, dass das schriftliche Abitur an allen Hamburger Schulen gleich schwer ist. Darüber hinaus setzen die Bundesländer bundeseinheitliche zentrale Aufgaben in den Kernfächern ein. Üblich ist eine Mischung von Bundes- und Landesaufgaben, insbesondere in den Sprachen, bei denen in den Bundesländern zurzeit noch unterschiedliche literarische Werke im Abitur thematisiert werden. Hamburg hat sehr viele Bundesaufgaben eingesetzt, nach ersten Erkenntnissen deutlich mehr als die meisten anderen Bundesländer.

In den bislang ausgewerteten Schulen mit 8.701 Schülerinnen und Schülern, die zu den Abiturprüfungen getreten sind, haben 8.280 Schülerinnen und Schüler die Abiturprüfungen bestanden (95,2%). Davon waren 7.581 Schüler an staatlichen (92%) und 699 Schülerinnen und Schüler an nicht staatlichen Schulen (8%). 421 Schülerinnen und Schüler (4,8%) haben die Abiturprüfungen nicht bestanden. Die Gesamtzahlen werden vermutlich noch einmal um zirka 10 Prozent höher liegen, weil noch nicht alle Schulen ihre Daten gemeldet haben.

Bei den Abiturienten haben die Frauen mit einem Anteil von 51,6 Prozent die Nase vorn. Die Schülerinnen erreichten eine Durchschnittsnote von 2,38, die Schüler von 2,48. 61% der Schüler bestanden das Abitur an Gymnasien, 32% an Stadtteilschulen, 4% an Beruflichen Gymnasien und 3% an weiteren Schulen.

An den sieben Beruflichen Gymnasien haben 273 Schülerinnen und Schüler das Abitur bestanden. An den fünf Berufsoberschulen, also im Anschluss an eine berufliche Ausbildung, haben 40 Schüler das Abitur bestanden.

Zum dritten Mal in der Geschichte des bundesdeutschen Abiturs haben die Bundesländer in den schriftlichen Klausuren in Deutsch, Englisch, Französisch und Mathematik neue, bundesweit gleich schwere Aufgaben einsetzen. Die Aufgaben waren von Experten aller Bundesländer am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB) in Berlin entwickelt und von Wissenschaftlern auf einen angemessenen Schwierigkeitsgrad untersucht worden. Außerdem gelten einheitliche Bewertungsmaßstäbe.

Diesmal waren die Bundesaufgaben in Mathematik allerdings in bestimmten Zusammensetzungen bei den Klausuren auf grundlegendem Niveau (Grundkurs) zu schwer. Das hat das für die Bundesaufgaben zuständige Institut für Qualität im Bildungswesen (IQB) gegenüber der Hamburger Schulbehörde bestätigt. Deshalb wurde der Bewertungsmaßstab für diesen besonderen Fall angepasst, zusätzlich konnten die Schüler über eine mündliche Prüfung ihre Leistungen verbessern. Die Ergebnisse in Mathematik auf grundlegendem Niveau liegen durch diese Maßnahmen auf einem ähnlichen Niveau wie in den Vorjahren: bei 3,46 (2018: 3,39, 2017: 3,54). In der Mathe-Prüfung auf erhöhtem Niveau (3,38, Vorjahr 3,34) waren keine Anpassungen notwendig.

Mindestens 137 Schüler an 70 Schulen haben mit der Traumnote 1,0 abgeschlossen (Vorjahr 159). Die meisten 1,0er-Abiturienten an staatlichen Schulen gibt es in diesem Jahr am Walddörfer-Gymnasium (6x, Volksdorf), Johanneum (5x, Winterhude) und an der Max-Brauer-Schule (5x, Stadtteilschule in Ottensen/Bahrenfeld). 75 der 137 1,0er-Abiturienten sind weiblich, also rund 55%. 105 der 137 1,0er Abiture (77%) wurden an Gymnasien vergeben, 26 an Stadtteilschulen, drei an Beruflichen Schulen, drei an einer Abendschule.

Die größte Anzahl von Abiturienten gibt es in diesem Schuljahr am Gymnasium Ohmoor (Niendorf, 149) und am Walddörfer-Gymnasium (Volksdorf, 169) für die Gymnasien sowie an der Goethe-Schule-Harburg (154) und der Julius-Leber-Schule (Schnelsen, 152) für die Stadtteilschulen. Die besten Abitur-Durchschnittsnoten an staatlichen Stadtteilschulen haben vergeben: Max-Brauer-Schule/Bahrenfeld (2,11), Stadtteilschule Winterhude (2,21) und Stadtteilschule Blankenese (2,39). Die besten Abitur-Durchschnittsnoten an staatlichen Gymnasien haben vergeben:  Helene-Lange-Gymnasium/Eimsbüttel (2,02), Gymnasium Buckhorn/Volksdorf (2,09) und Wilhelm-Gymnasium/Harvestehude (2,10).


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Autokennzeichen und deren Vorurteile

Ein Autokennzeichen. Symbolfoto: FoTe-Press

Szene an einer Autobahnraststätte. Ein Provinzidiot (PI) schreit einen orientierungslosen Dummen (OD) an. „Können Sie nicht leise sein?. Neben Ihnen schläft doch einer!“ Tatsächlich liegt da jemand in seinem Auto: Trottel schläft (TS). Auf einmal ein Feuerball: Auto brennt ganz (ABG). Schaulustige denken nur, der Fahrer käme aus HEI (Hilfe ein Idiot) beziehungsweise aus IZ (Idiotenzentrum). Gegenüber vom brennenden Wagen donnert jemand gegen eine Laterne. Wo kommt der Fahrer her? Natürlich aus LWL (lenkt willkürlich lädierend). Er hätte auch aus RÜG (rast überall gegen), WAF (westfälischer Amok-Fahrer) oder RAS (Rambo am Steuer) kommen können. Mittlerweile haben sich auf dem Rastparkplatz wilde Landwirte (WL), bereifte Mörder (BM), frei rasende Idioten (FRI) und nicht Fahrtüchtige (NF) versammelt. Zum Glück sind auf Deutschlands Straßen nicht nur wildgewordene Rowdys (WR) und wilde Fahrer (WF) unterwegs. Auch langsame Zeitgenossen treffen wir: Oma hat Zeit (OHZ), nur müde Schleicher (NMS), sehr Langsame (SL), Kraftfahrer übt noch (KÜN), ruhe sanft (RS) und Sonntagsfahrer (SON). Auch Tiere scheinen unterwegs zu sein: Ochse am Lenker (OAL), Wildschwein auf Futtersuche (WAF), dämlicher Esel (DE), besengte Sau (BS), wilder Affe fährt (WAF), saarländische Lenkradsau (SLS), hessisches Rindvieh (HR), Hängebauchschwein (HBS) oder beispielsweise kleines lebendes Erdferkel (KLE). Der Platz füllt sich: es stoßen ein dummer Dresdner (DD), ein Straßentrottel (ST), ein Superidiot (SI) sowie ein richtiger Dussel (RD) dazu. Wir müssten alle das Kennzeichen GG haben, denn wir befinden uns in großer Gefahr (GG) unter all den verrückten Spinnern (VRS). Ein Autofahrer blickt ständig auf den Boden. Naja: er sucht Inteligenz (SI). Nehmen Sie diese Glosse bitte nicht zu ernst. Autofahrer aus dem bayerischen Neustadt a. d. Saale sehen sie bestimmt so: Nur ein Scherz (NES).

Glosse von Matthias Röhe

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TV-Kommissar trifft TV-Köchin

Aufrunden bitte

(mr). Veit Stübner, bekannt als Kriminalhauptkommissar Schroeter in der Serie „Heiter bis tödlich – Morden im Norden“ geht nichts ahnend in den Bioladen „Temma“ in der Eppendorfer Landstraße. Mit seinem Einkauf in der Hand stellt er sich an die Kasse und traut seinen Augen nicht: da sitzt doch tatsächlich TV-Köchin Cornelia Poletto. Nein – die Spitzenköchin hat keinesfalls die Branche gewechselt. Der Grund warum Cornelia Poletto eine ganze Stunde an der Kasse des Bioladens saß: sie rührt die Werbetrommel für die Spendenaktion „Aufrunden, bitte!“ Vom  6. bis zum 10. Juni 2016 fand sie wieder statt, die „Woche des Aufrundens“, Deutschlands größte Prominentenaktion gegen Kinderarmut.

Unser Foto zeigt: TV-Köchin Cornelia Poletto sitzt an der Kasse eines Geschäftes im Stadtteil Eppendorf. Schauspieler Veit Stübner (rechts) kommt als Kunde zufällig vorbei…

Aufrunden bitte

Bundesweit saßen zahlreiche Prominente aus Medien, Sport und Politik ehrenamtlich an Kassen, mit einem Ziel: Menschen zum Aufrunden von Cents zu mobilisieren und damit Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Initiator ist die unabhängige Spendenbewegung „Deutschland rundet“ auf.„Ich erlebe immer wieder, dass sehr viele Kinder hier in Deutschland nicht wissen, was gesunde Ernährung ist und wie wichtig sie für ihr weiteres Leben ist. Auch Bildungschancen sind stark abhängig von der sozialen Herkunft. Mit „Deutschland rundet“ auf kann jeder diesen Kindern eine Chance geben“, sagt Cornelia Poletto zu ihrem Engagement. In der Woche des Aufrundens haben sich zahlreiche Prominente, darunter Marie-Luise Marjan, Guido Cantz und Sven Hannawald, in ganz Deutschland für die Spendenbewegung „Deutschland rundet“ auf an die Kasse gesetzt – mit einem Ziel: Menschen zum Aufrunden von Cents zu mobilisieren und damit Kinderarmut in Deutschland zu bekämpfen. Nun wurde die Marke von 111 Millionen Aufrundungen geknackt. Damit wurden insgesamt, seit Start der Spendenbewegung im März 2012, mehr als 530 Millionen Cents gespendet.

TV-Köchin Cornelia Poletto sitzt an der Kasse eines Geschäftes im Stadtteil Eppendorf. Fotos: FoTe-Press


Smartphones: Fluch und Segen zugleich

Kaum zu glauben, aber früher war ein Date richtig kompliziert. Entweder ging man in die örtliche Discothek oder in eine Kneipe. Um dahin zu kommen, wurden gedruckte Buspläne studiert, persönlich mit Freunden ein vorheriger Treffpunkt vereinbart und über eine gelbe Telefonzelle ein Taxi gerufen. Dann mussten wir in der meist überfüllten Disco oder Kneipe warten, bis alle da waren. Heute regelt das alles das Smartphone – alles Alleskönner. Über die Dating-Apps „Loovoo“ oder „Tinder“ ist bereits vorher geklärt, wer sich mit wem wann und wie trifft. Wenn etwas Aufregenderes kurzfristig dazwischen kommt, wird mal eben per Facebook-Messanger oder Whatsapp-Nachricht abgesagt.Früher musste Mut aufgebracht werden, um mit dem anderen Geschlecht ins Gespräch zu kommen. Heute werden Fotos wildfremder Personen geliked und eindeutige Kommentare verfasst. Beruhlt das Liken auf Gegenseitigkeit, so sind die Ziele definiert und es geht zur Sache. Unkompliziert, schnell und ohne große Überwindung. Ähnlich mit einem Videodreh: früher wurde eine Videokamera gebraucht, um Aufnahmen zu machen. Heute zückt man das Smartphone und macht eine gestochen scharfe Aufnahme in HD. Abends wurde nach den Nachrichten der Wetterbericht geschaut, um zu wissen, was einen am nächsten Tag erwartet. Heute werden nach Tageszeit sortiert genaueste Wetterprognosen aufgezeigt. Smartphones sindin unserer heutigen Konsumgesellschaft selbstverständlich. So entwickeln sie für den Benutzer einen sehr hohen Stellenwert in ihrem Leben. Smartphones dienen nicht mehr nur der Kommunikation allein, sondern wachsen vielmehr zu Prestigeobjekten heran: Wer eines hat, der ist angesagt. Posten, an welchem Strand gerade Urlaub gemacht wird. Einen Arzt- oder Behördentermin per Online-Formular vereinbaren – alles ist möglich, immer und überall. Die neuesten Entwicklungen zeigen allerdings, dass diese mobilen Geräte das Sozialverhalten verändern, weil ihre Benutzung immer mehr den Umgang mit Menschen ersetzt. Sicher haben wir auch früher Computerspiele gespielt. Aber das war dann bei einem Kumpel Zuhause vor einem Fernseher. Heute dattelt jeder vor sich hin – in der U-Bahn, im Zug, im Bus. Selbst wenn es in der Diskothek mit dem Kennenlernen nicht klappt, wird verzweifelt aufs Display des Smartphones geschaut. Kommt dann allerdings ein Tanzpartner hinzu, wird schnell ein Selfie gemacht und gleich im sozialen Netzwerk geteilt. Wahnsinn. Ehrlich gesagt ist es mir wichtiger, eine Cola mit jemandem zu teilen. Auch ein Bett gehört dazu. Wichtig ist doch, sich persönlich in die Augen zu schauen und sich Komplimente zu machen. Ja, es war früher kompliziert. Nach Frauen Ausschau zu halten, den Mut aufzubringen, sie anzusprechen. Heute ist es einfacher: Bilder anzuklicken und zu entscheiden: ja oder nein. Aber früher wurde nach dem Charakter geschaut, das Verhalten beobachtet. Ist es ein fröhlicher oder eher introvatierter Mensch? Ich mag es kompliziert.

Glosse von Matthias Röhe

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Gedicht: Das Smartphone 

Ein wichtiges Schreiben verschickt per Fax,
Börseninfos eingeholt, wie steht der Dax?
Wie ist das Wetter, die Temperatur?
Stets minutengenau: die weltweite Uhr.
Mal eben gekauft ein modisches Shirt,
kurz gechattet für einen abendlichen Flirt.
E-Mails erhalten und `ne Antwort verschickt,
kurz telefoniert und geklärt, wie der andere tickt.
Während der Zugfahrt ein Video gedreht,
im Internet geschaut, wie ein Unwetter entsteht.
Wie ist die Nachrichtenlage in der Welt?
Wo schlafe ich heute Nacht? Im Hostel oder Zelt?
Ein Blick auf das Navi, ich erfahre den Weg.
Mal eben per Whats App erfragt, wie`s dem anderen geht.
Mit dem Taschenrechner einen Preis eruiert,
ein Online-Spiel gespielt. Zu zweit, zu dritt oder zu viert.
Ein paar Fotos gemacht zu Erinnerung,
nebenbei Musiktitel gehört im Hörfunk.
Ein Smartphone ersetzt quasi 30 Geräte,
es ist kein Messer, auch keine Machete.
Es ist ein praktisches Allround-Talent:
Radio, Telefon, Fax, Videokamera – alles äquivalent.
In der U-Bahn, Einkaufszentren oder in der Schule,
im Zoo, im Auto oder einer Baggerkuhle.
Das Smartphone ist aktiv an fast jedem Ort.
Niemand, fast niemand, wünscht es sich wieder fort…


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