Hochwasser lockt Hunderte Schaulustige ans Elbufer

Der Hamburger Fischmarkt steht komplett unter Wasser, wie das Foto eindrucksvoll zeigt. Foto: FoTe Press

(mr). Sturmböen mit mehr als 100 Stundenkilometern fegten am vergangenen Wochenende durch Hamburgs Straßen. Zahlreiche Bäume stürzten auf Autos, Häuser und Gleise. Der historische Fischmarkt wurde innerhalb weniger Stunden zweimal überschwemmt. Die Feuerwehr musste dort abgestellte Fahrzeuge vor dem Wasser retten, die Fluttore wurden geschlossen.

Hunderte Schaulustige zücken Handy

In der HafenCity mussten zahlreiche Fahrzeuge aus dem
Gefahrenbereich gebracht werden. Fotos: FoTe Press

Ganz klar, dass solche Naturereignisse Hunderte Schaulustige ans Elbufer zog, die am Vormittag und Mittag an der Elbe und am Fischmarkt das Spektakel mit ihrem Smartphone festhielten. Einige von ihnen gingen mit hohen Gummistiefeln sogar ins Elbwasser. Einsatzkräfte von Polizei, THW und Feuerwehr warnten die Fahrzeugbesitzer, ihre am Elbufer (Fischmarkt und HafenCity) geparkten Autos in Sicherheit zu bringen und zudem elbnahe Gebäude zu sichern. Viele stellten Sandsäcke vor die Schaufenster und Eingangstüren. Einzelne Straßen wurden gesperrt um zu verhindern, dass Fahrzeuge an bedrohte Orte fuhren.

Die Feuerwehr Hamburg rückte zu 1.600 Einsätzen aus, davon 450 wetterbedingte Alarmierungen. Das Notrufaufkommen erhöhte sich zeitweilig auf 320 Anrufe / Stunde. Seit 17:45 Uhr war der Betriebszustand „Ausnahme“ geschaltet. In diesem Modus wurden 433 Alarmierungen disponiert. Neben zahlreichen Kräften der Berufsfeuerwehr waren 60 Freiwillige Feuerwehren und 4 Züge des THW im Einsatz.

Besondere Einsätze:

Um 18:20 Uhr und 18:40 Uhr kam es im Bereich Bergedorf und Hausbruch jeweils zu Störungen im Bahnverkehr durch umgestürzte Bäume auf Bahnstrecken und Oberleitungen. Am Anleger Teufelsbrück an der Elbchaussee meldeten Verantwortliche ein defektes Flutschutztor. Mit Hilfe der Feuerwehr konnte das Tor vor Eintreffen des höchsten Pegelstandes geschlossen werden.

Um 21:29 Uhr kollidierte eine Schute mit der Freihafen-Elbbrücke und verkeilte sich unter dieser. Wie sich durch Ermittlungen der Polizei herausgestellt hat, war der Schiffsführer mutmaßlich alkoholisiert. Die Autobahn 255 musste kurzfristig gesperrt werden. Zwei Personen konnten vom Havaristen gerettet werden. Das Schiff wurde gegen 3:30Uhr vom Löschboot „Branddirektor Westphal“ freigeschleppt und zum wenige Meter entfernten Kirchenpauerkai verholt.

Um 00:07Uhr wurde der Leitstelle ein PKW mit Insassen im Wasser in der Hafencity gemeldet. An der Einsatzstelle fanden die Kräfte 8 PKW im Wasser vor. Menschen befanden sich nicht an der Einsatzstelle.

Hamburg erlebte am 29. und 30. Januar 2022 zweimal Hochwasser.

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