In Alster und Badeseen: Blaualgenblüte nimmt zu

An etlichen Stellen finden sich Algen-Teppiche auf der Alster und sorgen für komische Gerüche. Foto: FoTe-Press

(ha). In der Binnen- und Außenalster ist aktuell ein verstärktes Blaualgenwachstum zu beobachten. In den vergangenen Tagen hat das Institut für Hygiene und Umwelt an der Messstation Lombardsbrücke Gehalte von Blaualgen-Chlorophyll gemessen, die knapp am Warnwert des Umweltbundesamts (UBA) liegen, aber noch sehr deutlich unter der Schwelle für ein Badeverbot. Auch an einigen Hamburger Badeseen treten vermehrt Blaualgen auf.

Besonders Kinder, empfindliche Personen und Haustiere sollten bei starker grünlicher Trübung oder Algenschlieren auf der Wasseroberfläche den Hautkontakt und das Verschlucken des Wassers vermeiden. Momentan liegen die Messwerte der Alster und der Badeseen noch deutlich unter der vom Umweltbundesamt empfohlenen Alarmstufe von 75 µg/l Blaualgen-Chlorophyll, ab der Badeverbote ausgesprochen werden. Der oben genannte Warnwert des UBA liegt bei 15 µg/l. Bei anhaltend sonnigem und niederschlagsarmem Wetter ist damit zu rechnen, dass die Blaualgen-Konzentration in Alster und Badeseen weiter ansteigt. In einigen Uferbereichen sind bereits die intensiv blau-grün schimmernden Algenteppiche zu beobachten.

Die sogenannten Blaualgen sind eigentlich Cyanobakterien, die meist grüne oder blaugrüne Schlieren bilden und häufig vom Wind zu dichten Teppichen in den Uferbereichen zusammengetrieben werden. Bestimmte Arten von Cyanobakterien produzieren Toxine (Cyanotoxine), die Körperreaktionen bei Menschen und Tieren hervorrufen können, insbesondere bei empfindlichen Personen können z.B. Haut- und Schleimhautreizungen oder Bindehautentzündungen auftreten. Beim massenhaften Verschlucken dieser Algen kann es zu Übelkeit und Erbrechen kommen.

Blaualgen treten zu jeder Jahreszeit in unseren Gewässern auf, vermehren sich aber besonders stark in den Sommermonaten. Kommen dann noch hohe Nährstoffgehalte und für das Algenwachstum günstige Witterungsbedingungen hinzu, vermehren sich die Blaualgen massenhaft. Auch durch das Füttern von Wasservögeln werden die Nährstoffgehalte in den Gewässern erhöht, so dass dies zu unterlassen ist. Die Entwicklung der Blaualgenblüte ist in erster Linie vom Wetter abhängig und wird vom Institut für Hygiene und Umwelt ständig überwacht. Das Wasser der Alster wird kontinuierlich über die Messstation in der Lombardsbrücke sowie durch regelmäßige Messungen an verschiedenen Stellen im Freiwasser überwacht. Die Badeseen werden alle drei Wochen regelhaft beprobt und bei Verdacht auf kritische Werte wird die Überwachung verdichtet.

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