Informationen zum aktuellen Stand COVID-19 in Hamburg

Das Rathaus in der Hamburger Innenstadt. Foto: FoTe-Press

(ha). Laut Robert Koch-Institut (RKI) können etwa 3.300 der zuvor mit dem Sars-CoV-2-Virus positiv getesteten und gemeldeten Personen als genesen betrachtet werden. Die Gesundheitsbehörde geht demnach von zirka 1.250 mit dem Coronavirus infizierten Hamburgern aus. Damit sind weit mehr als doppelt so viele Menschen bereits genesen als akut infiziert. Seit der gestrigen Meldung wurden in Hamburg 24 weitere Fälle von Erkrankungen mit COVID-19 bestätigt. Damit liegt die Zahl der in Hamburg gemeldeten Fälle nun insgesamt bei 4.682.

Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Hamburg 142 Personen mit einer COVID-19-Infektion verstorben. Laut Angaben des Instituts für Rechtsmedizin konnte zum jetzigen Stand bei 147 Personen die COVID-19-Infektion als todesursächlich festgestellt werden. Die höhere Zahl des Instituts fürs Rechtsmedizin lässt sich mit einem Meldeverzug des RKI begründen.


Aktuelle Fälle von COVID-19 in der stationären Versorgung
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die Hamburger Krankenhäuser sehr gut für die Behandlung von Erkrankten mit einer Coronavirus-Infektion aufgestellt. Nach aktuellem Stand befinden sich derzeit 181 Personen mit Wohnort Hamburg aufgrund einer Erkrankung mit COVID-19 in stationärer Behandlung, davon werden 61 Personen intensivmedizinisch betreut. Seit längerer Zeit gibt es abnehmende Krankenhauszahlen.

Belegungssituation in Hamburgs Kliniken – mögliche Wiederaufnahme elektiver Behandlungen

Um die Corona-Krise zu bewältigen hatte Hamburg wie zwischen Bund und Ländern vereinbart, verschiebbare Krankenhausbehandlungen ausgesetzt. Zwischenzeitlich ist der erfreuliche Befund klar, dass derzeit deutlich weniger Krankenhausbetten für die Behandlung von COVID-19 benötigt werden, als prognostiziert. In Zahlen hat sich die Situation wie folgt entwickelt: Bei 516 Patientinnen und Patienten war die COVID-19-Behandlung bis zum 19. April abgeschlossen. Von diesen Fällen sind 70 Prozent nach Hause entlassen worden, 10 Prozent sind verlegt worden (beispielsweise in ein anderes Krankenhaus in einem anderen Bundesland, in eine Reha-Einrichtung oder in ein Pflegeheim), etwa 20 Prozent, überwiegend ältere Menschen, sind verstorben. Auf dem Höchststand der Krankenhausbelegung wurden dort 311 Patienten behandelt, davon 100 intensivmedizinisch. Von allen Patientinnen und Patienten im Krankenhaus sind knapp 24 Prozent auf der Intensivstation behandelt worden (insg. 122 Fälle). Davon wurden 55 Fälle beatmet, das sind etwa zehn Prozent aller Krankenhauspatienten insgesamt. Die mittlere Beatmungsdauer betrug etwa 9 Tage. Die mittlere Verweildauer im Krankenhaus lag bei rund 8,4 Tagen.

Vor diesem Hintergrund plant Hamburg gemeinsam mit dem Bund und den anderen Ländern, einen größeren Teil der Krankenhaus-Kapazitäten auch wieder für planbare Behandlungen zu nutzen.

Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks sagt: „Wir behandeln gegenwärtig rund 180 Patientinnen und Patienten mit der Diagnose COVID-19 im Krankenhaus, halten aber in Hamburg mittlerweile über 4.300 unserer über 12.000 Betten frei und verfügen momentan über 340 freie Beatmungsplätze. Wir haben damit fünfmal so viele freie Beatmungsbetten, wie aktuell gebraucht werden. Wir konnten unsere Kapazitäten deutlich ausbauen, von 640 auf 940 Beatmungsbetten. Selbst zum Höchststand unserer Krankenhausversorgung hatten wir immer noch dreimal so viele Beatmungsbetten frei, wie akut gebraucht wurden. Es ist deshalb nicht vertretbar, die Behandlungen anderer Erkrankungen als Covid-19 weiter so stark einzuschränken. Auch diese Patientinnen und Patienten haben Anspruch auf Behandlung. Insbesondere muss die Behandlung immer dann erfolgen, wenn sonst dauerhafte Schäden eintreten könnten, die Lebenserwartung verkürzt werden könnte oder den Patientinnen und Patienten Beschwerden wie Schmerzen oder Luftnot zugemutet würden. Deshalb prüfen wir momentan gemeinsam mit Bund und Ländern, wie wir planbare Leistungen wieder hochfahren können. Ich schlage vor, dass wir zehn Prozent der Krankenhausbetten und 25 Prozent der Intensivbetten dauerhaft für Covid-19-Patientinnen und -Patienten reservieren. Darüber hinaus wird es die Möglichkeit geben, täglich nachzusteuern und die Kapazitäten bei Bedarf schnell wieder auszubauen.“

Situation in Hamburgs Pflegeeinrichtungen

In Hamburgs 150 stationären Pflegeeinrichtungen sind derzeit 327 Bewohnerinnen und Bewohner positiv getestet. In 14 Pflegeeinrichtungen sind mehr als fünf Personen positiv getestet worden. Der Senat hat bereits mehrfach Maßnahmen zum Schutz der Älteren in den Pflegeeinrichtungen veranlasst und erweitert. Um Ausbrüche in den Einrichtungen schnell zu erkennen und gemeinsam mit Einrichtungen und Behörden schnelle und wirksame Maßnahmen einleiten zu können, sind schnell verfügbare Reihentestungen für Pflegeeinrichtungen möglich gemacht worden. Pflegeeinrichtungen sind seit mehreren Wochen über Fast Track an eine zügige Testung angeschlossen. Bereits in insgesamt 20 Pflegeeinrichtungen wurden bereits mit Hilfe des Fast Track großangelegte Reihentestungen durchgeführt. Derzeit wird auf Bundesebene über die Übernahme der Kosten von Testungen gesprochen.

Dazu sagt Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks: „Wir bemühen uns, schnell mit dem Bund Lösungen zu finden, um die Refinanzierung der Tests sicherzustellen. Bis Lösungen gefunden sind, übernimmt der Senat die Mehrkosten. Die schnelle und umfangreiche Testung und das aktive Ausbruchmanagement in betroffenen Einrichtungen darf nicht am Geld scheitern.“

Ein wichtiges Thema bleibt auch Persönliche Schutzausrüstung (PSA) in der Langzeitpflege. Die Gesundheitsbehörde hatte in der vergangenen Woche eine Maskenpflicht für die stationäre und ambulante Pflege vorgeschrieben. Die Gesundheitsbehörde gewährleistet die Schutzausrüstung der Pflegeeinrichtungen und Pflegedienste derzeit, wenn diese ihren Bedarf nicht aus Eigenanschaffung decken können. Ambulante Pflegedienste können bei Bedarf über das Deutsche Rote Kreuz Schutzmasken beziehen. Insgesamt wurden von der Beschaffungsstelle des Senats bereits über 700.000 OP-Masken und über 80.000 Stoffmasken ausgegeben.

Hamburg erhält 1 Million OP-Masken durch Spende der Familie Fielmann

Die Familie einer großen Hamburger Optikerkette hat angekündigt, der Stadt Hamburg eine Million OP-Masken zu spenden. Die Freie und Hansestadt Hamburg dankt der Familie für das private Engagement und wird die Spende gerne entgegennehmen. Die ersten 200.000 Masken sollen diese Woche eintreffen. Die Übergabe der restlichen Masken erfolgt voraussichtlich in der KW 19/20. Die sterilisierten OP-Masken sind ein zentraler Bestandteil der Schutzausrüstung für Ärzte und Pflegekräfte und beugen der Tröpfcheninfektion vor, die als ein wesentlicher Übertragungsweg des Coronavirus gilt. Die OP-Masken sollen insbesondere im Bereich der Altenpflege eingesetzt werden.

Hamburg ergreift weitere Schutzmaßnahmen

Seit gestern gelten in Hamburg weitere Regelungen zum Infektionsschutz. Die am Freitag von der Gesundheitsbehörde erlassene Verordnung sieht unter anderem in Hamburg eine Mund-Nasenbedeckung (Alltags- oder Stoffmasken) im Einzelhandel sowie in Bussen und Bahnen vor. Die Pflicht gilt auch für die öffentlich zugänglichen Flächen in Einkaufscentern oder Einkaufsmeilen. Taxifahrer sowie Fahrpersonal von Mietwagen und deren Fahrgäste müssen ebenfalls eine Mund- und Nasenbedeckung tragen. Darüber hinaus werden die Schutzmaßnahmen für besonders gefährdete ältere Menschen in den Pflegeeinrichtungen verstärkt. Auch dürfen Friseurbetriebe ab dem 4. Mai 2020 wieder öffnen.


75. Jahrestag der Ermordung der Kinder vom Bullenhuser Damm

An der Gedenktafel wurden Kränze niedergelegt anlässlich des 75. Jahrestages der Ermordung von 20 jüdischen Kindern. Das kleine Foto oben links zeigt die ehemalige Schule. Fotos: FoTe Press

(mr). „Auch in diesen außergewöhnlichen Zeiten ist es wichtig, dass das Gedenken anlässlich des 75. Jahrestags der Ermordung der 20 Kinder vom Bullenhuser Damm stattfindet und die Kinder und ihr Schicksal unvergessen bleiben“, sagte Kultursenator Carsten Brosda. Wegen des Coronavirus musste die geplante größere Gedenkveranstaltung ausfallen. Carsten Brosda, Dorothee Stapelfeldt (Senatorin für Stadtentwicklung) und Oliver von Wrochem (Leiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme) kamen nach Rothenburgsort, um einen Kranz an der Gedenkstätte niederzulegen. Das Schulgebäude war damals eine Außenstelle des Konzentrationslagers Neuengamme.

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