(ha). „Mit Beginn der Ferien- und Urlaubszeit stieg die Arbeitslosigkeit im Juli erwartungsgemäß an. So
waren im Juli insgesamt 95.018 Hamburgerinnen und Hamburger arbeitslos gemeldet. Auch wenn Hamburg mit seiner Gesamtbeschäftigung auf 1.087.000 weiter zulegt und über 14.700 sozialversicherungspflichtige Stellen in Hamburger Unternehmen zu besetzen sind, zeichnen sich durch die wirtschaftlichen und geopolitischen Herausforderungen derzeit keine Veränderungen ab.
Besondere Beachtung gilt dem Ausbildungsmarkt, der mit über 3.600 freie Ausbildungsstellen beste
Chancen auf einen qualifizierten Berufseinstieg bietet“, sagt Sönke Fock, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hamburg.
Im Juli stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat um 1.027 oder 1,1 Prozent auf insgesamt
95.018 arbeitslos gemeldete Hamburgerinnen und Hamburger an. Im Jahresvergleich fällt der
Abstand, wie in der vergangenen Monaten auch, mit 5.357 oder 6,0 Prozent deutlich höher aus. Die
Arbeitslosenquote beträgt 8,4 Prozent und steigt zum Juni um 0,1 Prozentpunkte an. Im Juni 2024 lag
die Quote bei 8,1 Prozent.
Fock: „Vergangene Woche, am 24. Juli, begannen die Sommerferien für Hamburger Schüler*innen
und ihren Eltern. Damit startet in den Hamburger Unternehmen und Verwaltungen auch die klassische
Urlaubszeit der Mitarbeitenden, was ich sichtbar auf dem Hamburger Arbeitsmarkt auswirkt und ein
Grund für den Anstieg der Gesamtarbeitslosigkeit ist. Denn auch die Personalabteilungen und
verantwortlichen erholen sich im Sommer und damit sinkt auch die Zahl der Neueinstellung in den
Betrieben. Folglich stieg die Arbeitslosigkeit im aktuellen Monat erwartungsgemäß um 1.027 oder 1,1
Prozent auf 95.018 an. Mit knapp über 1.000 zusätzlichen Arbeitslosen stehen wir zu Beginn der
diesjährigen Urlaubszeit besser da als im Vorjahresmonat, wo der Anstieg mit über 2.800 (genau
2.827) oder 3,3 Prozent fast dreimal so hoch ausfiel.
Ein weiterer saisonaler Grund für den Anstieg der Arbeitslosigkeit liegt darin begründet, dass zahlreiche Auszubildende ihre Berufsausbildung beendet haben, nicht vom Ausbildungsbetriebe übernommen wurden und sich folglich arbeitslos melden mussten. Kletterte die Arbeitslosigkeit zum Vormonat um 1,1 Prozent, so stieg sie bei den 15 bis unter 25Jährigen überdurchschnittlich um 6,1 Prozent oder absolut um 417 auf 7.269 in dieser Teilgruppe des Arbeitsmarktes an. Dies ist kein Grund zur Sorge, weil gut ausgebildete Fachkräfte immer gute Chancen auf dem hiesigen Arbeitsmarkt haben. Ich gehe bei diesen jungen Erwachsenen von einer kurzen Sucharbeitslosigkeit von wenigen Monaten aus. Die Sommerferien enden am 03. September und damit dürfte die Arbeitslosigkeit auch im August noch etwas ansteigen.“
„Die Beschäftigungsentwicklung in Hamburg ist nach wie vor positiv. So können wir für den Monat Mai
2025 eine Gesamtbeschäftigung von 1.087.000 am Arbeitsort Hamburg ausweisen. Dies ist ein An
stieg zum Vormonat von 1.500 oder 0,1 Prozent, im Jahresvergleich sind 13.000 oder 1,2 Prozent
zusätzliche Jobs in Hamburger Unternehmen besetzt worden. Hamburgs Beschäftigungsentwicklung koppelt sich also erneut von der auf der Bundesebene ab, denn dort gab es zum Vormonat ein leichtes Minus von 1.800 (0,0 Prozent) und ein Plus von 23.600 (0,1 Prozent) zum Vorjahresmonat Mai 2024. Bundesweit gab es im Mai 2025 insgesamt 34.909.900 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte.
Betrachten wir den Anstieg von 13.000 Beschäftigten im Jahresverlauf etwas genauer, sehen wir, dass es in den folgenden Wirtschaftsbereichen zu konkreten Neueinstellungen gekommen ist:
Gesundheitswesen: + 2.600 oder 3,4 Prozent
Heime und Sozialwesen: +1.600 (2,8 Prozent)
Handel, Instandh ./ Reparatur von Kfz: +2.300 (1,6
Verarbeitendes Gewerbe: +1.500 (1,4 Prozent)
Beschäftigungsverluste mussten die Bereiche der Arbeitnehmerüberlassung (1.500 oder 6,2
Prozent), das Baugewerbe ( 900 oder 2,2 Prozent) sowie Information und Kommunikation ( 500 oder
0,6 Prozent) verkraften.“
„Aktuell können Arbeitsuchenden auf 14.732 sozialversicherungspflichtige Stellenangebote
Hamburger Unternehmen zugreifen. Das sind 90 oder 0,6 Prozent mehr zum Vormonat und 1.473
oder 11,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Freie Stellen stehen in allen Branchen zur Verfügung und sind in der Regel sofort und in Vollzeit zu besetzen. Der Wunsch der Unternehmen nach einer zeitnahen Besetzung gilt auch für die Urlaubs- und Ferienzeit, denn der Fachkräftebedarf kennt keine Urlaubszeit. Arbeitsuchenden sollten daher nicht mit ihren Bewerbungsbemühungen nachlassen. Verkehrs- und Logistikberufe haben nach wie vor den höchsten Anteil (2.400 Stellenangebote, entspricht einem Anteil von 15,9 Prozent an den offenen Stellen), dicht gefolgt von fertigungstechnischen Berufen mit 2.250 (14,9 Prozent) Jobangeboten und dem Handel mit 1.960 (13,0 Prozent).“
Ausbildungsmarkt
„Zu Beginn der Sommerferien und Urlaubszeit stehen Jugendlichen und jungen Erwachsenen noch
über 3.600 freie Ausbildungsstellen zur Verfügung. Die Chancen stehen also gut , direkt nach dem
Schulabschluss mit einer betrieblichen Ausbildung ins Berufslebe zu starten .
Ausbildungsangebote gibt es praktisch über alle Branchen hinweg, ob im kaufmännischen, gesund
heitlichen oder handwerklich Bereich. Ausbildungssuchende könnten Betrieben ein Kurzzeitpraktikum
in den Sommerferien anbieten , um ihren zukünftigen Ausbildungsberuf und betrieb näher kennenzu
lernen . Ausbildungsbetriebe müssen trotz der z.T. schwierigen Wirtschaftslage , den bestehenden
Fachkräftebedarfen und der demografischen Entwicklung weiterhin auf hohem Niveau ausbilden .
Im Juli waren noch 3.015 Ausbildungsbewerber*innen gemeldet, die in diesem Jahr mit ihrer Berufs
ausbildung beginnen möchten. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist dies ein Anstieg von 478 oder
18,8 Prozent. Jugendliche und junge Erwachsene können sich zu allen Fragen rund um die Berufsorientierung oder wahl an die Berufsberatung in den Jugendberufsagenturen ( www.jba hamburg.de ) wenden.“