Radiopreis 2019: die besten Moderatoren ausgezeichnet

Von links: Barbara Schöneberger, Mark Forster und Lena Meyer-Landruth auf dem Roten Teppich vor der Gala in der Elbphilharmonie. Fotos (3): Röhe

(ha). Die Gewinner des Deutschen Radiopreises stehen fest. Am Mittwochabend (25. September) sind in Hamburg die herausragenden Radiomachermacher sowie Hörfunkproduktionen des Jahres 2019 in zwölf Kategorien ausgezeichnet worden. 154 Programme hatten sich mit insgesamt 442 Einreichungen am Wettbewerb beteiligt, der in diesem Jahr zum zehnten Mal ausgelobt wurde. Ehrengast der Jubiläumsgala in der Elbphilharmonie war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Für einen glanzvollen musikalischen Rahmen sorgten Stars wie Simply Red, Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg, Mark Forster, Lena Meyer-Landrut, Nico Santos und Khatia Buniatishvili. Prominente Laudatoren wie Marietta Slomka, Julia Jäkel, Andrea Sawatzki, Sönke Wortmann und Dominic Raacke überreichten die Preise an die Ausgezeichneten, die eine unabhängige Jury des Grimme-Instituts ausgewählt hatte.

Udo Lindenberg und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Und das sind die Preisträger:
Beste Comedy: Dirk Haberkorn und Boris Meinzer „Achtung Alexa“
Beste Innovation: Marc Haberland und Vivian Pickelmann
Beste Moderatorin: Carmen Schmalfeldt
(Radio Leverkusen)

Nick Hucknall, Frontsänger der Band „Simple Red“.

Beste Morgensendung: Andreas Kuhlage und Jens Hardeland („Die N-JOY Morningshow“
Beste Programmaktion: Johannes Ott und Mike Thiel („Gong 96.3 Team Taxi: Das Taxi von Frauen für Frauen“)
Beste Reportage: Holger Senzel (Unter Schlamm begraben – Spurensuche in Petobo“, NDR Info)
Beste Sendung: Lennart Hemme und Ralf Laskowski („Deutschlands tiefste Morgensendung“)
Bester Moderator: Steffen Lukas
Bester Newcomer: Roger Rekless (“Bayern 3 Spätschicht präsentiert von PULS“)
Bester Podcast: Christoph Lemmer und Ralf Zinnow, („Geheimakte Peggy“)
Bestes Interview: Mario Neumann und Nicole Ritterbusch („Gesprächszeit“)
Bestes Nachrichten- und Informationsformat: Thilo Jahn und Ilka Knigge („Update“, Deutschlandfunk)

Khatia Buniatshvili.


Barbara Schöneberger moderierte die Jubiläumsgala des 10. Deutschen Radiopreises in der Hamburger Elbphilharmonie. 68 öffentlich-rechtliche und private Radiosender in ganz Deutschland übertrugen die von Barbara Schöneberger moderierte Show live. Im Internet lief die Verleihung als Livestream auf www.deutscher-radiopreis.de. Erstmals kommentierten Birgit Hahn (Radio Hamburg) und Sebastian Winkler (Bayern 3) die Gala für die Radiohörer.

Stifter des Deutschen Radiopreises sind die Hörfunkprogramme der ARD, Deutschlandradio und die privaten Radiosender in Deutschland. Gesellschafter sind die Radiozentrale – eine gemeinsame Plattform privater und öffentlich-rechtlicher Sender zur Stärkung des Hörfunks – und die NDR Media, die Vermarktungsgesellschaft des NDR. Zu den Kooperationspartnern zählen das Grimme-Institut, die Freie und Hansestadt Hamburg sowie die Radio-Vermarkter AS&S Radio und RMS. Die Federführung liegt beim Norddeutschen Rundfunk (NDR).


Flaschensammler drängeln sich durch Waggons des „Metronom“

Ein Zug des Unternehmens Metronom mit Fahrtziel Bremen. Symbolfoto: FoTe Press

(mr). Mehrere organisierte Pfandflaschensammler gehen „ohne Rücksicht auf Verluste“ durch die Waggons von Zügen auf dem Bremer Hauptbahnhof. Was macht das Personal? Nichts. Wird so etwas also geduldet?

Was war passiert? Zahlreiche Fahrgäste stehen auf dem Gleis 8 des Bremer Hauptbahnhofs und warten auf einen Zug in Richtung Hamburg. Der Zug des Unternehmens Metronom fährt ein – er kommt gerade aus Hamburg und fährt nach wenigen Minuten Aufenthalt wieder zurück. Der Zug mit mehreren Waggons kommt zum Stehen, vor den jeweiligen Eingangstüren kommt es zu Menschentrauben. Nach einem Knopfdruck öffnen sich die Türen, Fahrgäste (aus Richtung Hamburg) steigen üblicherweise erst einmal aus, bevor dann die neuen Fahrgäste (in Richtung Hamburg) einsteigen. Plötzlich drängelt sich ein Mann mit einer großen Plastiktüte an die Seite der Türen. Ohne Rücksicht auf Verluste betritt er einen Waggon, obwohl an der Treppe noch Fahrgäste mit ihren Koffern und Taschen aussteigen möchten. Fahrgäste schütteln den Kopf, werden laut. „Hallo, können Sie nicht mal warten, bis die Leute ausgestiegen sind?“, ruft ein aufgebrachter älterer Mann. Auch eine Frau mit Kinderwagen möchte gerade aussteigen, steht noch vor der Toilette des Waggons. Der Pfandsammler will den Mülleimer in der Toilette durchsuchen. Jede Dose bringt immerhin 0,25 Euro Pfand, Glasflaschen 0,08 bis 0,15 Euro je Flasche. Und da der Zug nur wenige Minuten hält, muss er sich beeilen.

Mehrere Sammler betreten zeitgleich den Zug

Wie sich im Nachhinein herausstellte, sind es mindestens drei oder vier Sammler, die zeitlich den Zug von vorne bis hinten nach Pfandflaschen durchsuchen. Sie machten sich förmlich den Weg frei, um möglichst als erstes an den Mülleimern zu sein. Im oberen Stockwerk eines Waggons möchte ein Fahrgast seine Jacke ausziehen, dann seine Koffer in der Gepäckablage verstauen. „Ich wurde förmlich weggedrängt. Mit seiner ekligen, klebrigen Tüte hat mir ein Sammler meine Hose dreckig gemacht“, sagt ein Fahrgast, der anonym bleiben möchte. Grundsätzlich habe der etwa 50-Jährige nichts gegen die Sammler. Allerdings soll es gesittet und vernünftig zugehen. „Dann hat doch niemand etwas dagegen“, sagt er und ergänzt: Aber so ein aggressives Verhalten geht gar nicht!“ Der Mann beschwert sich beim Personal, dass auf dem Bahnsteig im Raucherbereich steht. Ein Mitarbeiter kümmert sich zwar, fragt, wo denn genau der Sammler jetzt sei. Da er aber in diesem Moment den Waggon wieder verlässt, passiert nichts. Der Sammler wird weder angesprochen noch sonst etwas.

Das Eisenbahnunternehmen „Metronom“ schweigt

Wie sieht es das Unternehmen Metronom: Ist es in den Zügen erlaubt, die Mülleimer zu durchwühlen? Werden Personen, die nachweislich keine Fahrtabsicht haben oder jemanden zum Zug begleiten (als Kofferträger beispielsweise) in den Zügen geduldet? Wie viele Beschwerden dieser Art gab es in den vergangenen Monaten und was für Möglichkeiten ergreift das Unternehmen nach einer Beschwerde dieser Art?

Auf eine schriftliche Anfrage (vom 13. August 2019) hat die Presseabteilung des Unternehmens mit Sitz in Uelzen bis heute nicht reagiert.

Auf Bahnhöfen der Deutschen Bahn ist Pfandsammeln generell untersagt

Die Deutsche Bahn hat an allen Bahnhöfen im Bundesgebiet das Sammeln von Pfandflaschen untersagt. Bei einem Fall in München (Bayern) wurde eine Rentnerin zu 2.000 Euro Strafe verurteilt. Dort übte die Deutsche Bahn ihr Hausrecht am Bahnhof aus. Ein Sprecher des Unternehmens sagte gegenüber Lokalmedien, dass es nicht gehe, dass in den Abfallbehältern gezielt nach Flaschen gewühlt werde. Schließlich falle eine Menge Müll daneben. Deshalb wurde die Frau zunächst verwarnt, dann hat sie ein Hausverbot erhalten. Dennoch sammelte sie weiter – daher diese Geldstrafe. Gerichtsurteile gibt es interessanter Weise „in beide Richtungen“ – also sowohl Verurteilungen als auch Freisprüche (oder Einstellungen des Verfahrens).

Ein Zug des Unternehmens Metronom mit Fahrtziel Bremen. Symbolfoto: FoTe Press

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