Schwere Vorwürfe gegen Sicherheitsfirma „Securitas“

Ein SIcherheitsmitarbeiter in einem Discounter im Stadtteil Hohenfelde. Symbolfoto: FoTe-Press

(mr). Die Sicherheitsbranche boomt. Ob auf Stadtfesten, die aufgrund der Sicherheitslage nicht mehr ohne Sicherheitspersonal auskommen, Hafengeburtstag oder Großveranstaltungen wie dem Schlagermove. Auch der Einzelhandel bedient sich zunehmend von „Fachkräften“ der Sicherheitsbranche, die meist im Kassenbereich zu sehen sind. Nicht zu vergessen der Hamburger Dom auf dem Heiligengeistfeld, vor dessen Eingängen seit etwa zwei Jahren Fahrzeuge des Unternehmens Securitas quer stehen und verhindern sollen, dass unbefugte Fahrzeuge aufs Gelände gelangen. Genau gegen dieses Unternehmen (beschäftigt etwa 21.500 Mitarbeiter in Deutschland an 120 Standorten) gibt es aktuell schwere Vorwürfe, wie die „Bild“-Zeitung berichtet. Das Unternehmen, das seinen Firmensitz unter anderem im Luisenweg im Stadtteil Hamm hat, gab es schon in der Vergangenheit Ärger wegen der Arbeitsbedingungen am Hamburger Flughafen. Nun geht es um die Zustände in einem Ausbildungszentrum in Schwerin.

Dort soll es ekelhafte Bedingungen unter anderem in der Küche geben, wie der Zeitung mehrere ehemalige Auszubildende berichten. Demnach sollen in der Küche Kakerlaken und Mäuse gewesen sein, Wasser sei aus der Decke getropft und die Heizung sei in der Unterkunft oft ausgefallen.

Abzocke bei Auszubildenden?

Bei dem Gebäude handelt es sich um ein ehemaliges Hotel in Schwerin, welches das Unternehmen „Securitas“ nutzt. Trotz der Mängel, die dem Unternehmen von den Auszubildenden gemeldet worden seien, hätten die Azubis für ihre Unterkunft 150 Euro im Monat zahlen müssen.

Ein weiterer Vorwurf: Viele Auszubildende hätten bereits im ersten Lehrjahr Jobs erledigt, für die sonst nur „Fachkräfte für Schutz und Sicherheit“ eingesetzt werden dürfen. Beispielsweise hätten sie in einem Stadion arbeiten müssen. Ein Sprecher des Unternehmens sagte gegenüber der „Bild“-Zeitung: Gemäß unseres ,Code of Conduct‘ wurde eine interne Untersuchung eingeleitet. Zu Einzelheiten wolle er allerdings keine Stellung beziehen.


Securitas erhält Exzellenz-Siegel

(ha). Wenige Wochen nach der obigen Berichterstattung bekommen wir von der Firma „Securitas“ folgende Pressemitteilung: Auszubildende sollen in qualifizierten und engagierten Betrieben lernen, denn ein guter Ausbildungsbetrieb ist die Basis für eine erfolgreiche Ausbildung. Diesem Gedanken folgend, hat die BDSW-Landesgruppe Hamburg vor einem Jahr gemeinsam mit der ASW Norddeutschland, der Gewerkschaft ver.di, der Berufsschule 27 und der Handelskammer Hamburg eine Exzellenzinitiative für die Ausbildung ins Leben gerufen. Nun wurden im Rahmen der Initiative erstmals Hamburger Sicherheitsunternehmen mit einem Gütesiegel ausgezeichnet und als “Exzellenzausbildungsbetriebe” zertifiziert. Die Securitas Sicherheitsdienste Hamburg können sich neben drei Mitbewerbern über die Auszeichnung freuen. Die Zertifizierung belegt eine hervorragende Bewertung der Ausbildung bei Securitas Hamburg durch unabhängige Prüfer und Gutachter. Dies ist ein weiteres Gütesiegel der erstklassigen Nachwuchssicherung und Ausbildung bei Securitas. „Unsere Initiative soll den Auszubildenden dabei helfen, einen Ausbildungsplatz in einem qualifizierten und leistungsfähigen Sicherheitsunternehmen zu finden. Unternehmen können sich als „Exzellenzausbildungsbetrieb“ zertifizieren lassen, wenn sie die transparenten Qualitätsanforderungen, die durch ein unabhängiges Gremium geprüft werden, erfüllen”, so der Landesgruppenvorsitzende und COO der Securitas Deutschland, Jens Müller. Securitas bildet derzeit, in mehreren Jahrgängen, etwa 170 Auszubildende aus und investiert dafür mehr als drei Millionen Euro im Jahr. In der Regel halten mehr als drei Viertel der Auszubildenden der Firma dem Unternehmen die Treue und arbeiten nach der Ausbildung beim größten Sicherheitsdienstleister weiter. Damit hat das Lernen aber kein Ende: Das Unternehmen fördert Weiter- und Fortbildungen, zum Beispiel in der betriebseigenen Akademie.


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