Unwetter in Hamburg: Hunderte Einsätze für Feuerwehr

Am Borstelmannsweg im Stadteil Hamm ist die Fahrbahn komplett unter Wasser. Parkende Autos stehen zum Teil tief im Wasser. Foto: FoTe Press

(mr). Gegen 16.45 Uhr zog ein heftiges Gewitter mit Starkregen über Hamburg. Zahlreiche Straßen wurden überflutet, Bäume drohten zu kippen und auch U- und S-Bahnstrecken wurden durch das Unwetter zum Teil lahm gelegt. Bei der Einsatzleitstelle gingen bis 21 Uhr über 700 Anrufe ein. Freiwillige- und Berufsfeuerwehren der Stadt waren seit dem späten Nachmittag im Dauereinsatz.

Betroffen waren überwiegend Stadtteil im Osten der Stadt: in den Stadtteilen Hamm, Horn, Barmbek, Billstedt, Winterhude, Wandsbek, Lohbrügge und Bergedorf wurden überflutete Keller, Wohnungen und Straßen gemeldet. Die Einsatzkräfte mussten jede Menge abgebrochene Äste von den Straßen räumen, vollgelaufende Keller und Tiefgaragen abpumpen und einige umgestürzte Bäumen von der Fahrbahn bringen. Was die Hamburger sonst nur vom Fischmarkt kennen – wenn dort Hochwasser herrscht – mussten viele Autofahrer auch unter anderem in Hamm feststellen. Dort waren unter anderem am Borstelmannsweg viele Fahrzeuge vom Wasser bedroht. „Das habe ich noch nie erlebt“, sagt Anwohnerin Bärbel Schulz und ergänzt: „Ich wohne hier seit über 40 Jahren!“

In Bergedorf fiel ein Baum auf S-Bahngleise. Daher wurde zeitweise die S2 gesperrt. Erwartet wurden vom Deutschen Wetterdienst (DWD) nicht nur Blitz und Donner, sondern auch Starkregen mit Niederschlagsmengen von bis zu 25 Litern pro Quadratmeter binnen einer Stunde. Dieses Szenario hat sich wohl bewahrheitet.

Der Starkregen hat die Folge, dass die Bahnverbindung zwischen Hamburg und Bremen bis auf Weiteres gesperrt ist: Gleise sind teilweise unter Wasser. Sämtliche Fernzüge wurden am Donnerstagabend ohne Halt über Hannover umgeleitet, wie die Deutsche Bahn mitteilte. Die Regionalzüge von Metronom fallen komplett aus. Wie lange die Strecke gesperrt ist, steht noch nicht fest.

Update um 22.10 Uhr: Ausnahmezustand in der Hansestadt. Am Nachmittag zog ein angekündigtes Unwetter über das Hamburger Stadtgebiet und sorgte innerhalb kürzester Zeit für zahlreiche Einsätze bei der Hamburger Feuerwehr. Es kam zu lokalen Starkregenschauer und Gewitter mit heftigen Blitzen
und Donner die über die Stadt zogen. Betroffen war überwiegend der Osten Hamburgs.

In den Stadtteilen Barmbek, Winterhude, Wandsbek, Lohbrügge und Bergedorf sowie vereinzelt auch in anderen Stadtteilen wurden Straßen überflutet, liefen Keller von Wohngebäuden, Verkaufsstätten und Tiefgaragen mit Regenwasser voll. Ebenfalls wurden durch das Unwetter über Hamburg viele Bäume entwurzelt. In Barmbek-Süd wurde das Dach eines Mehrfamilienhauses auf einer Fläche von etwa 30
Quadratmeter abgedeckt. Dort war die Feuerwehr mit einem Teleskopmastfahrzeug zusammen mit dem THW im Einsatz.

In der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg waren sämtliche Notrufabfrage- und Disponentenplätze besetzt, um die Vielzahl der Notrufe zeitgerecht an die Rettungs- und Einsatzkräfte weiterzuleiten.

Im Zeitraum von 15:39 Uhr bis 20 Uhr wurden im sogenannten Betriebszustand Ausnahme insgesamt rund 722 wetterbedingte Einsätze disponiert und überwiegend durch die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr abgearbeitet. Diese waren mit 80 Wehren im Einsatz.

Aktuell laufen vereinzelt noch wetterbedingte Einsätze, die sukzessive abgearbeitet werden. Der Führungs- und Lagedienst der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg steht in engem Kontakt mit den Mitarbeitern des Deutschen Wetterdienst und beobachtet die weitere Lageentwicklung. Wir sind weiterhin im Einsatz für Hamburg.


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