Zeitarbeit – Positive Erfahrungen

Zeitarbeit ist besser als ihr Ruf! Symbolfoto: ha

(ha). Jahrzehntelang hatte die Zeitarbeit einen schlechten Ruf. Wurden Leiharbeiter doch als billige Arbeitskräfte angesehen, welche die Unternehmen nach Gutdünken hin- und herschieben können. Inzwischen hat sich das geändert. Zeitarbeiter sind fest angestellt, erhalten Tariflöhne und Urlaubsgeld. Bei Krankheit erhalten Sie ebenfalls eine Lohnfortzahlung. Angesichts des Fachkräftemangels greifen immer mehr Unternehmen auf die Angebote von Zeitarbeitsfirmen zurück.

Was versteht man unter Zeitarbeit?

Keine Branche in Deutschland besitzt einen so umstrittenen Ruf wie die Zeitarbeit! Laut den Experten von zeitarbeit-heute.de wird dabei leicht übersehen, dass diese Art der Beschäftigung für eine große Anzahl von Arbeitnehmern eine ausgezeichnete Chance darstellt, um ins Erwerbsleben einzutreten und eine gute Arbeitsstelle zu finden.

Dabei schließt der Arbeitssuchende einen Arbeitsvertrag mit einer Zeitarbeitsfirma ab. Von dieser erhält er seinen Lohn bzw. sein Gehalt. Seine Arbeitsleistung jedoch erbringt er in einem Unternehmen, zu dem er von seinem neuen Arbeitgeber entsandt wird. Der Arbeitsverleiher hat mit diesem Betrieb einen sogenannten Arbeitnehmerüberlassungsvertrag abge

schlossen. Darin wird festgehalten, dass das Einsatzunternehmen für die Arbeitskraft eine “Leihgebühr” an den Vermittler entrichtet.

Unterschied zum Status eines Festangestellten

In der Regel sind die Bedingungen eines Arbeitsvertrages, der einer Arbeitnehmerüberlassung entspringt, denen eines herkömmlichen Tarifvertrages gleichgestellt. So sind neben dem Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Urlaubsanspruch und Urlaubsgeld auch ein Arbeitgeberanteil für die Sozialversicherung integriert.

Allerdings gibt es zwei Unterschiede. Zum einen wird die Arbeitsleistung nicht direkt beim Arbeitgeber erbracht. Zum anderen ist ein Arbeitseinsatz in einem Betrieb auf 18 Monate begrenzt. Entweder wird der Arbeitnehmer dann vom Einsatzunternehmen übernommen, oder die Zeitarbeitsfirma als direkter Arbeitgeber entsendet den Arbeiter an einen anderen Einsatzort.

Wie wird Zeitarbeit eingeschätzt?

2019 wurde eine repräsentative Umfrage* vorgestellt, bei der 1.000 Arbeitnehmer nach ihrer Meinung über das Zeitarbeitsmodell befragt wurden. Dabei gab fast die Hälfte der Teilnehmer, die auf diese Art beschäftigt waren, eine positive Einstellung zum Ausdruck. Dagegen hatten nur 17 % eine negative Meinung. 30 % der Festangestellten dagegen lehnten Zeitarbeit ab. Nur 17 % aus dieser Gruppe konnten der Leiharbeit positive Assoziationen entgegenbringen.

Die negative Bewertung der Zeitarbeit unter den Festangestellten scheint vor allem durch das fehlende Wissen zum Thema begründet. Zeitarbeit wird immer noch mit Lohndumping und einem prekären Arbeitsumfeld in Verbindung gebracht. Dies hat sich seit 2017 mit der letzten Reform des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes (AÜG) geändert. Laut Studie sprechen sich daher von den Festangestellten, die sich in die Thematik eingearbeitet haben, mehr als die Hälfte positiv der Zeitarbeit gegenüber aus.

Heute ist Zeitarbeit nicht nur ein Mittel, um der Langzeitarbeitslosigkeit zu entkommen, wodurch vor allem unqualifizierte Arbeitnehmer profitieren. Sie ist vielmehr auch in qualifizierten Bereichen eine Chance, um den Berufseinstieg, den Berufswiedereinstieg oder den Berufswechsel zu ermöglichen.

Vorteile der Arbeitnehmerüberlassung

So sind es vor allem die Vorurteile, mit denen das Beschäftigungsmodell zu kämpfen hat. Werden direkt Betroffene gefragt, wie sie der Zeitarbeit gegenüberstehen, sind eher positive Einstellungen zu vernehmen. Dafür lassen sich folgende Gründe identifizieren:

  • Geringer Aufwand bei der Bewerbung: Eine herkömmliche Arbeitssuche ist mit einer Unzahl von Bewerbungen und demotivierenden Absagen verbunden. Bei einem Zeitarbeitsverhältnis ist nur ein einziges Bewerbungsschreiben notwendig.
  • Keine Vermittlungsgebühr: Die Kosten für die Vermittlung werden vom Einsatzunternehmen getragen. Auch das Gehalt wird mit keinerlei Abzügen für die Vermittlung belastet.
  • Einstellungshürden abbauen: Direkte Bewerber haben es bei großen Konzernen nicht leicht, einen Arbeitsvertrag zu erhalten. Personaldienstleister dagegen kennen die Unternehmenslandschaft, besitzen gute Kundenkontakte und können Kandidaten für ihren Traumjob empfehlen.
  • Lohnzahlung auch zwischen den Arbeitseinsätzen: Findet der Personaldienstleister nach dem Ende eines Arbeitseinsatzes keinen direkten neuen Auftraggeber, ist er für die Lohnfortzahlung so lange verantwortlich, bis ein neuer Einsatzort angetreten werden kann.
  • Gehälter sind besser als ihr Ruf: Nach dem AÜG haben Zeitarbeiter den gleichen Gehaltsanspruch und die gleichen Rechte wie Festangestellte.
  • Hohe Übernahmequoten: Sind die Einsatzfirmen mit der Arbeit des Leiharbeiters zufrieden, unterbreiten sie ein Übernahmeangebot. Bei manchen Unternehmen liegt die Quote bei 50 %.

Fazit

Der zweifelhafte Ruf von Zeitarbeit rührt aus der Vergangenheit her. Heutzutage steht sie in Hinsicht auf Entgelt und Arbeitsrechte fast auf einer Stufe mit einem festen Anstellungsverhältnis.

Quellen: * Page Personnel: Welche Arbeitnehmerbedürfnisse erfüllt Zeitarbeit? Eine Studie zum Potenzial der Zeitarbeit für Arbeitnehmer; Düsseldorf; 2019

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* Quelle für das Aufmacherfoto: jarmoluk / Pixabay


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Gastrolle im „Großstadtrevier“ für Jäger aus Quizshow

Klaus Otto Nagorsnik (Mitte), einer der „Jäger“ aus der ARD-Quizsendung
„Gefragt – Gejagt“, steht neben der Schauspielerin Maria Ketikidou alias
Zivilfahnderin Hariklia „Harry“ Möller und Schauspieler Enrique Fiß alias Zivilfahnder
Nils Sanchez am Filmset vom „Großstadtrevier“ in Klein Borstel. Foto: FoTe Press/Röhe

(mr). „Ich habe versucht konzentriert zu sein, aber aufgeregt war ich nicht. Es gibt ja immer noch den zweiten Cut“, sagt Klaus Otto Nagorsnik. Der 67-Jährige steht zwar nicht zum ersten Mal vor einer Fernsehkamera: TV-Zuschauer kennen ihn als Jäger aus der ARD-Sendung „Gefragt – Gejagt“. Sein Fachgebiet ist die große Welt des Wissens und er ist Deutscher Quizmeister.

Aktuell steht Nagersnik allerdings zum ersten Mal vor der Kamera für die beliebte Fernsehserie „Großstadtrevier“ (läuft seit 1986). In der Polizeiserie spielt er einen Hobbyfotografen, wie Sandra Lindenberger, Sprecherin der Produktion, mitteilt. In der gedrehten Szene verlassen die beiden Zivilermittler Harry Möller (Maria Ketikidou) und Nils Sanchez (Enrique Fiß) ein französisches Cafè, gehen zu ihrem Zivilwagen „Peter 14/21“. Auf dem Weg dahin sieht Harry Möller einen Mann, der offenbar heimlich Fotos von ihr macht. Wutenbrannt läuft sie zu ihm. „Was machen Sie da? Haben Sie ein Foto von mir gemacht“, brüllt sie ihn an. Dann stehen die Zivilermittler unmittelbar vor ihm. Harry Möller zeigt ihren Dienstausweis und fordert den Mann auf, ihr seine Kamera auszuhändigen. Möller entreißt ihm ziemlich ungehalten die Kamera – dabei hatte er doch nur eine Gartengrasmücke im Baum entdeckt, die er fotografiert hat.

Für Klaus Otto Nagorsnik sei es der erste Auftritt als Schauspieler im Fernsehen gewesen. „Ich habe mal bei einer Schulaufführung im Weihnachtsmärchen den Hänsel in Hänsel & Gretel spielen müssen. Das ist gut 60 Jahre her und meine bisherige Schauspielerfahrung gewesen.“ Die Szene wurde aus verschiedenen Perspektiven mehrfach gedreht, dazu wurde der Turnberg in Klein Borstel immer wieder für mehrere Minuten gesperrt. Das „Großstadtrevier“ wird montags um 18.50 Uhr in der ARD (Das Erste) ausgestrahlt. Ein genauer Sendetermin für die Folge mit dem Arbeitstitel „Marshmallow Mädchen“ und Klaus Otto Nagorsnik als Hobbyfotograf steht noch nicht fest.