(ds). In der Hansestadt Hamburg wird noch immer der meiste Strom aus Kohle produziert. Das geht aus den neuesten Zahlen des Statistikamts Nord für das Jahr 2022 hervor. Und auch das Rathaus wird mit fast 70 Prozent fossiler Energie beheizt. Etwa 265.000 Euro wurden dafür bezahlt, es seien etwa 2,5 Millionen Kilowattstunden verbraucht worden. Das teilte der Hamburger Senat auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion mit. Pro Quadratmeter betrugen die Heizkosten demnach monatlich 1,10 Euro.
Das Rathaus wird mit Fernwärme versorgt. Der Versorger liefert das Medium über seine Wärmebereitstellungsanlage. Über Wärmetauscher wird die benötigte Wärmemenge in die
statische sowie in die dynamische zentrale Heizungsanlage des Rathauses ausgekoppelt. Das bedeutet, Senat und Bürgerschaft nutzen den Energiemix, der im Stadtnetz Hamburg verfügbar ist. Er besteht zu 43 Prozent aus Steinkohle, 30 Prozent Abwärme, 25 Prozent Erdgas, 1,7 Prozent Heizöl und 0,3 Prozent Biogas, wie es in der Antwort heißt. Der Anteil erneuerbarer Energien im Energiemix beläuft sich auf 20,2 Prozent.
Das Hamburger Rathaus ist aufgrund seiner herausragenden Historie und als prägendes Wahrzeichen der Hansestadt von besonderer denkmalpflegerischer Bedeutung. Gleichzeitig muss es als zentrale Funktionseinheit für Politik und Verwaltung der Hansestadt Hamburg vielschichtigen Nutzungsanforderungen gerecht werden.
AfD-Fraktionschef Dirk Nockemann kritisierte den fast 70-prozentigen Anteil fossiler Energien. „Während die Bürger zum Einsatz von Wärmepumpen gedrängt werden und Energie unbezahlbar wird, setzt der rot-grüne Senat weiter auf Steinkohle und Erdgas. Das ist heuchlerisch“, erklärte Nockemann. Zur Optimierung der Wärmeversorgung für das Hamburger Rathaus mit dem Ziel von Energieeinsparungen wurde bereits im November/Dezember 2022 ein hydraulischer Abgleich an der Heizungsanlage durchgeführt.
Nach einem Gesetzentwurf der Bundesregierung soll von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Damit soll im Sinne des Klimaschutzes der Abschied von Gas- und Ölheizungen eingeläutet werden. Der rot-grüne Hamburger Senat hat das Ziel, bis 2030 keine Kohle mehr für die Fernwärme zu verwenden. Ist das Ziel erreicht, würde sich der für das Rathaus genutzte Energiemix verändern.